Stephan Schulz, Arzt für Psychiatrie-Psychotherapie und Arzt für psychotherapeutische Medizin

gruppentherapie

In vielen Bereichen des Lebens zeigt sich, dass Ziele gemeinsam besser zu erreichen sind: Teamarbeit erreicht oft mehr als vereinzeltes Arbeiten. Das kann auch für die Psychotherapie gelten. Wir sind Gemeinschaftswesen

Im Einzelgespräch kann es immer sein, dass man einander nicht versteht: Auch Therapeuten können sich nicht in jedem Fall in die Lebenserfahrungen und in die Sichtweise ihrer Patienten einfühlen. In einer Therapiegruppe dagegen ist die Wahrscheinlichkeit, jemanden mit ähnlichen Lebenserfahrungen zu treffen, größer.

Grundlage der Gruppentherapie ist auch die heutige Erkenntnis, dass nicht nur die Einzelbeziehungen zu Mutter und Vater, die sich im einzeltherapeutischen Verhältnis überwiegend widerspiegeln, unsere Entwicklung beeinflussen. Die Beziehungen zu Geschwistern, Sandkasten- und Schulfreunden spielen oft eine ebenso wichtige Rolle und können in einer Gruppe in ihrer Vielfalt oft besser aufgearbeitet werden.

Entgegen der Vermutung, dass die Einzelsituation vertraulicher ist und damit mehr Geborgenheit vermittelt, zeigt sich immer wieder, dass es die Gruppensituation ist, die oft weitaus mehr Geborgeheitsgefühle auslöst.